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Nach 100 Tagen Trump: Bayerische Wirtschaft setzt auf China

München – Die bayerische Wirtschaft richtet sich als Reaktion auf die Handelspolitik von US-Präsident Trump offenbar auf neue Partner aus. Die Firmen sehen deutlich bessere Aussichten für ihre China-Geschäfte als vor der US-Wahl.

Auch die EU-Länder und andere europäische und asiatische Staaten gewinnen an Attraktivität. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK) unter fast 900 bayerischen Unternehmen. „Nach den Zoll-Eskapaden der ersten 100 Tage sind die USA nur noch für jedes siebte Unternehmen ein verlässlicher Handelspartner. Dieser Wert markiert einen bis vor kurzem kaum vorstellbaren Tiefpunkt“, sagt BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. 

Zwei Drittel der Befragten sehen US-Zölle und andere Handelshemmnisse als Risiko für ihr Unternehmen, rund 60 Prozent befürchten dadurch negative Auswirkungen auf andere Weltmärkte, gut die Hälfte sorgt sich um die Stabilität der Finanzmärkte. Im Vergleich der globalen Supermächte USA und China schwingt das Pendel nun eindeutig Richtung China. Erwarteten vor der US-Wahl rund 40 Prozent der bayerischen Firmen langfristig bessere oder gleichbleibende Beziehungen mit China, sind es nun fast zwei Drittel. Im Verhältnis zu den USA erwartet dagegen jetzt nur noch ein Viertel bessere oder gleichbleibende Verhältnisse. Gefragt, welche Auslandsmärkte aufgrund der US-Politik attraktiver werden, nannten knapp drei Viertel die Eurozone, gut 40 Prozent andere europäische Länder und ein knappes Viertel den Asien-Pazifikraum. 

Brüssel muss bestehende Hürden abbauen

Die Hausaufgaben sind klar: Brüssel muss bestehende Hürden im Binnenmarkt wegräumen, insbesondere bei Dienstleistungen und auf den Kapitalmärkten. Nach außen muss die EU-Handelspolitik die Wirtschaft pragmatisch und mit Hochdruck beim Erschließen neuer Märkte unterstützen, dafür ideologischen Ballast abwerfen und flankierende Handelsabkommen abschließen“, unterstreicht BIHK-Chef Gößl. Ein Hoffnungsschimmer aber bleibt im USA-Geschäft: An ihren bestehenden Beziehungen halten die bayerischen Unternehmen fest. Mehr als die Hälfte der Befragten will ihre USA-Strategie nicht ändern. Nur 12 Prozent wollen ihr Engagement reduzieren, andererseits wollen es auch nur 5 Prozent vertiefen. Als Zeichen der aktuell großen Unsicherheit kann ein Viertel dazu noch keine Angabe machen.

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