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KOBA – Global gefragt – lokal verwurzelt

Aschaffenburg (Januar 2026) - „Halt hier mal einen Koba ran“ – dies Maßeinheitsbezeichnung dürfte in Fachkreisen ein Begriff sein und hat ihre Ursprünge im unterfränkischen Aschaffenburg. Seit über 70 Jahren steht der Name Kolb & Baumann (KOBA) für Präzision im Bereich Kalibriertechnik. Das Familienunternehmen hat sich vom einst handwerklich geprägten Hersteller von Parallelendmaßen zu einem international anerkannten Spezialisten für Kalibriertechnik entwickelt und ist in über 70 Ländern weltweit aktiv.

Von Handarbeit zur Hightech-Fertigung

Gegründet im Jahr 1939 von August Baumann und Adolf Kolb, begann KOBA zunächst mit der Produktion von Ersatzteilen für Nähmaschinen sowie Messzeugen, später mit der aufwendigen Herstellung von Parallelendmaßen. „Diese wurden in Handarbeit hergestellt“, erklärt der heutige Firmenchef Alexander Baumann-Rasshokatskyi. 
Rasant entwickelte sich der Betrieb weiter: Eigengebaute Läppmaschinen automatisierten die Prozesse, die Produktpalette wurde durch Zubehör erweitert – darunter der patentierte KOBA-Endmaßhalter. „Unsere Messzeuge findet man im Prinzip überall dort, wo produziert wird, vor allem in der Medizintechnik,  im Maschinenbau, im Luft- und Raumfahrtsektor oder in der Chipherstellung“, so der KOBA Chef. 

Bild: Der Firmenchef mit der ehemaligen Leiterin International der IHK Aschaffenburg U. Feigel und dem neuen Leiter H.P. Gries

 

Mit dem Eintritt von Adolf Baumann im Jahr 1962 erhielt das Unternehmen neuen Schwung. Unter seiner Leitung wuchs KOBA zu einem weltweit agierenden Anbieter für hochpräzise Messmittel und etablierte sich als feste Größe in der internationalen Messtechnikbranche. Der Betrieb wird mittlerweile in der 4. Generation geleitet und ist sozusagen ein Hidden Champion in der Messzeuge-Szene, der nächste Mitbewerber befindet sich nach Angaben von Alexander Baumann-Rasshokatskyi  in China.

Pionier in der Kalibriertechnik

KOBA Chef Alexander Baumann-Rasshokatskyi

Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war die Akkreditierung durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) im Jahr 1979 – als eines der ersten zehn Kalibrierlabore in Deutschland. Heute umfasst die Akkreditierung unter anderem Parallelendmaße bis 1.000 mm Nennmaß, Lehren, Messmittel und Planglasplatten. Zuletzt wurde mit dem „KOBA-optima“ ein optisches Kalibriernormal entwickelt, das neue Standards bei der Kalibrierung von – Achtung-Fachjargon! - Photogrammetrie- und Theodolit-Systemen setzt.

 

So geht international

Heute zählt KOBA zahlreiche Staatsinstitute auf der ganzen Welt zu seinen Kunden. Am Firmensitz in Aschaffenburg arbeiten rund 40 Mitarbeitende, die überwiegend in der Produktion tätig sind. „Wir arbeiten mit Partnern und Handelsvertretern im Ausland und haben keine ausländische Niederlassung“, sagt der Firmeninhaber. Vertrauen aufbauen, lautet sein Tipp fürs internationale Geschäfte machen, sich auf die internationalen Kulturen und Mentalitäten einlassen.  „Zudem muss der Zahlungsverkehr gesichert sein.“ Vorkasse mit Skonto bei Vorauszahlung sei hilfreich, so der diplomierte Betriebswirt.

In der Messzeuge-Welt ist KOBA ein fester Begriff und muss nicht auf Kundenakquise gehen. „Wir haben früher an Fachmessen wie der Control in Stuttgart teilgenommen, aber heute sind wir nur Besucher.“ Auch am bayerischen Messebeteiligungsprogramm hat KOBA teilgenommen und war auf Messen in Chicago und Dubai. „Die interkulturellen Unterschiede haben es manchmal in sich“, sagt Alexander Baumann-Rasshokatskyi. „Manchmal muss man trinkfest sein, zurückhaltend oder forsch, pünktlich oder sich Zeit lassen.“ Das A und O: Sich über die Kulturen informieren im Vorfeld und nicht erst vor Ort. – Sein Rezept für einen erfolgreichen Gang auf ausländische Märkte.

 

 

 

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