Zum Hauptinhalt springen

EU startet Plattform zur Beschaffung von Energie und Rohstoffen

Die neue EU-Plattform soll europäischen Unternehmen den Einkauf von strategisch wichtigen Rohstoffen und Energieprodukten erleichtern.

Die Europäische Kommission hat am 2. Juli 2025 eine neue digitale Plattform für die Beschaffung von Energie und strategisch wichtigen Rohstoffen gestartet. Sie soll europäischen Unternehmen den Zugang zu kritischen Materialien und Energieträgern erleichtern, indem die Nachfrage gebündelt und Europas Verhandlungsposition auf den internationalen Märkten gestärkt wird.

Abgedeckte Produktgruppen und Funktionsweise

Zum Start deckt die Plattform drei Bereiche ab: den Wasserstoff-Mechanismus (inklusive Ammoniak, Methanol und nachhaltigen Flugkraftstoffen), einen Rohstoff-Mechanismus für kritische Materialien wie Lithium und seltene Erden sowie einen Gas-Mechanismus für Erdgas, Flüssigerdgas (LNG) und Biomethan. Perspektivisch können weitere Produkte, insbesondere im Zusammenhang mit CO₂-Emissionen, hinzukommen.

Unternehmen melden ihren Bedarf in Form von Interessenbekundungen, die gesammelt und mit Angeboten von Lieferanten abgeglichen werden. Ein Vertragsabschluss erfolgt nicht über die Plattform, vielmehr dient sie als Vermittlungs- und Transparenzinstrument. Darüber hinaus unterstützt sie strategische Projekte zur Stärkung von Lieferketten und stellt Informationen über Finanzierungsmöglichkeiten bereit.

Registrierung und technische Umsetzung

Abnehmer wie Anbieter können sich registrieren, wobei zunächst der Wasserstoff-Mechanismus freigeschaltet ist. Der Rohstoff-Mechanismus öffnet im September 2025, die erste Vermittlungsrunde ist für Anfang 2026 vorgesehen. Der Gas-Mechanismus folgt in den kommenden Monaten. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Benennung eines Administrators mit EU-Login und qualifizierter elektronischer Signatur nach eIDAS-Verordnung. Zusätzlich müssen Handelsregisterauszug, Vollmacht und Ehrenerklärung eingereicht werden.

Die Plattform wurde von PriceWaterhouseCoopers (PwC) und der slowakischen Softwarefirma Sféra entwickelt. Sie baut auf den Erfahrungen mit der 2023 eingerichteten Gaseinkaufsplattform AggregateEU auf, die nach dem russischen Angriff auf die Ukraine geschaffen wurde und nun vollständig in die neue Plattform integriert wird. Damit erhält die EU ein Instrument, das über Gas hinausgeht und den Zugang zu einer breiten Palette strategisch wichtiger Energie- und Rohstoffe sichern soll.

(Quelle: GTAI

Hinweis

Diese Seite gehört zum Außenwirtschaftsportal Außenwirtschaftsportal NRW.
Geben Sie bitte Ihre PLZ ein, um neben den regionalen Inhalten auch die passenden Ansprechpartner angezeigt zu bekommen.
Sie sind nicht aus Außenwirtschaftsportal NRW? Dann können Sie diese Seite dennoch besuchen, indem Sie diesen Hinweis schließen.

Jetzt Postleitzahl eingeben