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Containerschiff im Hafen.

Der hessische Außenhandel

Mehr als die Hälfte ihres Umsatzes erwirtschaftet die hessische Industrie im Ausland. Der Außenhandel ist somit zentraler Treiber für das Wirtschaftswachstum und die Sicherung von Arbeitsplätzen in Hessen. Aufgrund zunehmender Unsicherheiten in wichtigen Exportmärkten ist der Export leider kein Selbstläufer mehr. Im Jahr 2024 exportierten Unternehmen aus Hessen Waren im Gesamtwert von 80 Milliarden Euro. Das entspricht einem Rückgang von knapp zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich dazu betrug der Exportrückgang auf Bundesebene etwa 1,7 Prozent. Damit verzeichnet die hessische Industrie einen etwas stärkeren Rückgang als der bundesweite Durchschnitt.

Wie blicken die im Ausland aktiven hessischen Unternehmen auf die Lage der Weltwirtschaft und ihre Chancen im laufenden Geschäftsjahr? An der deutschlandweiten Umfrage Going International des DIHK haben sich zwischen dem 24. Februar und dem 7. März 2025 auch viele global engagierte Unternehmen aus Hessen beteiligt.

Zur Auswertung der Umfrage Going International

Hessens Außenhandel nach Ländern und Regionen

Wichtigster Absatzmarkt sind weiterhin die USA mit hessischen Exporten in Höhe von 9,3 Mrd. Euro gefolgt von Frankreich mit 6,1 Mrd. Euro und in ähnlicher Größenordnung Polen, Niederlande und Italien.

Wichtigste Handelspartner 2024

Ship Export Import

Analysen zu wichtigen Auslandsmärkten

Zwei Drittel der hessischen Exporte gehen in andere europäische Märkte. Im Jahr 2024 schloss das Europageschäft mit einem Minus von drei Prozent ab. Mit einem Exportrückgang von 29 Prozent schwächelte aus hessischer Sicht vor allem der britische Absatzmarkt. Sehr gut lief das Geschäft mit der Schweiz, die hessischen Export stiegen hier um 17 Prozent. Die Lieferungen in die Niederlande legten um drei Prozent zu.

Polen ist 2024 erstmals der zweitwichtigste europäische Markt für Hessen und der drittwichtigste Markt weltweit nach den USA und Frankreich. Im Fünfjahreszeitraum stiegen die deutschen Exporte nach Polen um rund ein Viertel. 43 Prozent der hessischen Lieferungen nach Polen entfallen auf Chemische Erzeugnisse. Polen bietet nicht nur wettbewerbsfähige Preise und hohe Qualität, sondern auch die Zahlungsabwicklung in Euro, was den Handel vereinfacht. Für hessische Unternehmen ist Polen daher ein wachstumsstarker, stabiler Markt mit großem Potenzial.

Die USA sind weiterhin der wichtigste Einzelabsatzmarkt für hessische Unternehmen. Ein Drittel der hessischen Lieferungen bezieht sich auf pharmazeutische Produkte. Im Jahr 2024 gingen die hessischen Lieferungen gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent zurück. Außergewöhnlich gut entwickelten sich die hessischen Exporte nach Mexiko mit einem Plus von mehr als 37 Prozent. Über den 5 Jahreszeitraum betrug die Zunahme sogar mehr als 80 Prozent. Mexiko hat Kanada als zweitwichtigsten Markt in Nordamerika abgelöst. Dennoch ist der US-Markt immer noch knapp 6x so bedeutsam für die hessische Exportwirtschaft wie der mexikanische und der kanadische Markt zusammengenommen. Die Lieferketten sind in Nordamerika eng vernetzt. Die US-Zollpolitik bedroht daher die Wirtschaftsbeziehungen mit der ganzen Region.

Die Region ist noch kein Schwerpunkt des hessischen Exportes zeigt sich aber mit einem Plus von rund 3 Prozent gegen über dem Vorjahr dynamisch. Im 5-Jahreszeitraum nahmen die hessischen Lieferungen sogar um rund 50 Prozent zu. Wachstumstreiber ist vor allem der brasilianische Markt, auf den rund die Hälfte der Exporte nach Mittel- und Südamerika entfallen. Gut entwickelten sich außerdem die hessischen Exporte nach Chile mit einem Plus von 11 Prozent für das Jahr 2024 und einem Plus von 43 Prozent im Fünfjahreszeitraum.

Die hessischen Lieferungen in den wichtigsten asiatischen Markt China stiegen 2024 um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der zweitwichtigste Markt Korea verzeichnete ein Plus von mehr als 5 Prozent. Die Ausfuhren nach Indien legten um 10 Prozent zu. In der 5 Jahres-Betrachtung verzeichnete der indische Markt aus hessischer Sicht ein Exportplus von mehr als 50 Prozent. Übertroffen wurde diese Dynamik im gleichen Zeitraum nur von dem deutlich kleineren Absatzmarkt Philippinen, der ein Plus von 66 Prozent verzeichnete.

Die Märkte im Nahen und Mittleren Osten zeigt 2024 mit einem Plus von 16 Prozent eine eindrucksvolle Dynamik. Die hessischen Exporte in die Vereinigten Arabische Emirate verdoppelten sich im 5 Jahreszeitraum und die Lieferungen nach Saudi-Arabien stiegen um 50 Prozent. Die hessischen Exporte in die Türkei hingegen entwickelten sich im Jahr 2024 nochmals rückläufig mit einem Minus von 9 Prozent. Im 5 Jahreszeitrum betrug der Rückgang rund 5 Prozent. Ein Exportwachstum verzeichneten hessische Exporte nach Zentralasien. Die Lieferungen nach Russland sanken gegenüber dem Vorkriegsjahr 2021 um rund 50 Prozent.

In den folgenden Übersichten finden Sie detaillierte Außenhandelszahlen für die Jahre 2024 und 2023, aufgeschlüsselt nach Einfuhr, Ausfuhr, Handelsvolumen sowie Handelsbilanz.

Außenhandelszahlen nach Ländern gesamt pro Jahr 2024

Hessens Außenhandel nach Warengruppen

Die hessische Wirtschaft ist breit aufgestellt und das spiegelt sich auch in den Exportzahlen nach Sektoren wider. An erster Stelle stehen Erzeugnisse der chemischen und der pharmazeutischen Industrie. Es folgen Maschinen, KfZ und Teile sowie zu gleichen Anteilen elektrische Ausrüstungen und Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse. Diese Diversifizierung macht die hessische Wirtschaft vergleichsweise resilient und ermöglicht eine breite Verankerung in den globalen Wertschöpfungsketten.

Auch bei den Importen liegen die USA vorne gefolgt von China und Frankreich. Durch den Flughafen sind die Importdaten jedoch verzerrt, manche Güter werden zwar in Hessen verzollt, aber in andere Bundesländer weitertransportiert. Analog sind die Importzahlen bei Regionen und Ländern mit großen Seehäfen besonders hoch.

Hessens wichtigste Exportwaren

Die drei wichtigsten Zielländer je Warengruppe, gemessen in Milliarden Euro.

Chemische Erzeugnisse 13 Mrd.
US Vereinigte Staaten von Amerika 1.3 Mrd.
PL Polen 1.1 Mrd.
FR Frankreich 1.1 Mrd.
Pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse 11.1 Mrd.
US Vereinigte Staaten von Amerika 3 Mrd.
CH Schweiz 0.7 Mrd.
CN China 0.6 Mrd.
Datenverarbeitungsgeräte, elektr. u. opt. Erzeugn. 6 Mrd.
NL Niederlande 0.7 Mrd.
US Vereinigte Staaten von Amerika 0.5 Mrd.
CN China 0.4 Mrd.
Elektrische Ausrüstungen 6 Mrd.
US Vereinigte Staaten von Amerika 0.7 Mrd.
IT Italien 0.5 Mrd.
FR Frankreich 0.5 Mrd.
Maschinen 9.1 Mrd.
US Vereinigte Staaten von Amerika 1.1 Mrd.
CN China 0.8 Mrd.
FR Frankreich 0.7 Mrd.
Kraftwagen und Kraftwagenteile 6.6 Mrd.
ES Spanien 0.8 Mrd.
CZ Tschechien 0.7 Mrd.
PL Polen 0.5 Mrd.

Hessens wichtigste Importwaren

Die drei wichtigsten Herkunftsländer je Warengruppe, gemessen in Milliarden Euro.

Chemische Erzeugnisse 9.5 Mrd.
US Vereinigte Staaten von Amerika 1.4 Mrd.
IE Irland 1 Mrd.
NL Niederlande 0.9 Mrd.
Pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse 14.2 Mrd.
CH Schweiz 3.5 Mrd.
US Vereinigte Staaten von Amerika 3.5 Mrd.
FR Frankreich 2.2 Mrd.
Metalle 8.2 Mrd.
BE Belgien 1.8 Mrd.
CH Schweiz 1.6 Mrd.
ZA Südafrika 1.2 Mrd.
Datenverarbeitungsgeräte, elektr. u. opt. Erzeugn. 20.4 Mrd.
CN China 5.2 Mrd.
US Vereinigte Staaten von Amerika 2.9 Mrd.
VN Vietnam 1.6 Mrd.
Maschinen 7.6 Mrd.
US Vereinigte Staaten von Amerika 1.5 Mrd.
CN China 0.9 Mrd.
FR Frankreich 0.7 Mrd.
Kraftwagen und Kraftwagenteile 10.5 Mrd.
CZ Tschechien 2 Mrd.
FR Frankreich 1.6 Mrd.
ES Spanien 1.3 Mrd.

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