Kanada
Kanada: Kurzüberblick zur Wirtschaft
Kanada ist ein Bundesstaat mit zehn Provinzen und drei bundesabhängigen Territorien. Auf einer Fläche von etwa 10 Millionen qkm leben ca. 39 Millionen Einwohner in dem zweitgrößten Land der Erde, ca. 80% davon in Städten. Geschäftssprachen sind Englisch und Französisch. Zu den wichtigen Wirtschaftszweigen in Kanada zählen die Rohstoffindustrie, insbesondere die Gewinnung von Erdöl, Erdgas und Mineralien, sowie der Dienstleistungssektor. Weitere bedeutende Branchen sind die Automobilzulieferindustrie, der Maschinenbau, die Informationstechnologie und der Finanzsektor. Die kanadische Wirtschaft profitiert von mehreren wirtschaftlichen Clustern. Die Provinz Alberta ist ein Zentrum der Energieindustrie, während Ontario und Quebec führend in der Automobil- und Luftfahrtindustrie sind. British Columbia ist bekannt für seine starke Technologiewirtschaft.
Die kanadische Wirtschaft ist eng mit der US-amerikanischen Wirtschaft verflochten. Die aktuelle US-Handelspolitik ist für das Land daher eine große Herausforderung.
Importe und Exporte
Die wichtigsten Exportgüter Kanadas sind Erdöl, Nahrungsmittel, Fahrzeuge und Fahrzeugteile, chemische Erzeugnisse, Rohstoffe sowie Maschinen. Die wichtigsten Importgüter umfassen Fahrzeuge und Fahrzeugteile, Maschinen, chemische Erzeugnisse, Nahrungsmittel sowie Elektronik. Die wichtigsten Abnehmerländer für kanadische Exporte sind mit Abstand die USA, danach folgen China, Großbritannien, Japan und Mexiko. Auf der Importseite dominieren ebenfalls die USA, gefolgt von China, Mexiko, Deutschland und Japan.
Deutsch-kanadische Handels- und Investitionsbeziehungen
Deutschland ist enger Partner Kanadas, begünstigt durch das 2023 ratifizierte Freihandelsabkommen CETA, was den Marktzugang und Investitionen erleichtert. 98 % der Zölle wurden dadurch abgeschafft. Kanada investiert trotz insgesamt aktuell vorsichtiger Unternehmen verstärkt in Digitalisierung, Automatisierung und Infrastruktur – unterstützt durch sinkende Zinsen und neue Förderimpulse. Die US-Zölle lenken zusätzlich Nachfrage zu europäischen Zulieferern. Wachstum entsteht vor allem durch Infrastruktur- und Wohnungsbauprojekte sowie die Modernisierung energie- und rohstoffintensiver Branchen. Insbesondere in fortschrittlicher Recycling-, Maschinen- und KI-Technologie entstehen dadurch Chancen für deutsche Unternehmen, da Kanadas Industrie stärker automatisiert, zugleich aber mit Fachkräftemangel zu kämpfen hat.
Kanada investiert aktuell Milliarden in die Batterie- und E-Mobilitätsfabriken, z. B. in der VW-Gigafactory Ontario, deren Start für 2027 angekündigt ist. Zulieferchancen ergeben sich vor allem in den Bereichen Automatisierung, Beschichtung, Qualitäts- und Sicherheitstechnik und Trockenräume. Bei Rohstoffen & Recycling fördert Kanada kritische Mineralien. Im Zuge einer aktuellen Rohstoffoffensive setzt Kanada auf 26 gemeinsame Projekte, auch mit Deutschland als strategischem Partner, um die Versorgung kritischer Mineralien langfristig abzusichern und weniger abhängig von China zu sein. Im Bereich Wasserstoff & Ammoniak gibt es seit 2022 eine Deutsch-Kanadische H₂-Allianz. Hier ist die Nachfrage nach Elektrolyseuren, Kompressoren und Ammoniak-Crackern hoch. Kanada stärkt neben Wasserstoff vor allem Biokraftstoffe als Übergangslösung, baut deren Produktion massiv aus und schafft damit neue Möglichkeiten für deutsche Technologieanbieter in Anlagenbau, Automatisierung und CO₂-Abscheidung.
Kanadas Investitionsschub in Energiewende und Infrastruktur erhöht außerdem den Bedarf an moderner Maschinen- und Anlagentechnik. Hier können deutsche Anbieter von Sensorik, Steuerungs- und Robotiksystemen sowie IIoT-Plattformen, digitalen Zwillingen und vernetzten Maschinen punkten.
Deutsch-Kanadische Industrie- und Handelskammer
480 University Avenue, Suite 1500
TORONTO, ONTARIO M5G 1V2, KANADA
Tel.: +1 416 598 33 55
Fax: +1 416 598 18 40
E-Mail: info.toronto@germanchamber.ca
Web: kanada.ahk.de/
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