Russland: Kurzüberblick zur Wirtschaft
Der russische Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 stellt eine Zäsur in den deutsch-russischen Beziehungen in allen Bereichen dar. Die bereits seit der Annexion der Krim 2014 gegen Russland verhängten Sanktionen der Europäischen Union sowie der USA wurden seit Kriegsbeginn massiv und stetig erweitert. Als Folge der Sanktionen sowie der auf Kriegswirtschaft ausgerichteten Industrie sind insbesondere der russische Maschinenbau und die Hightech-Industrie mit technologischem Rückstand und einem Fachkräftemangel konfrontiert.
Politische und gesellschaftliche Herausforderungen prägen das wirtschaftliche Umfeld von Russland, insbesondere in Bezug auf die Auswirkungen des Krieges im Land, Korruption, Rechtsstaatlichkeit und das schlechte Verhältnis zu westlichen Ländern. Ausländische Investoren meiden Russland und haben Gelder abgezogen.
Wichtigster Treiber der russischen Volkswirtschaft sind die staatlichen Ausgaben für die Rüstungsindustrie. Damit einhergehend profitieren die Metallverarbeitung sowie der Maschinenbau. Die Bedeutung der Energieproduktion (Öl und Gas) ist nach wie vor hoch, hat jedoch abgenommen. Getrieben von staatlichen Subventionen hat auch der Agrarsektor in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.
Importe und Exporte
Der russische Außenhandel verschiebt sich seit dem russischen Angriff auf die Ukraine stark. Der Warenaustausch mit der Europäischen Union ist massiv eingebrochen. Diese Verluste will Russland durch verstärkten Handel im asiatischen Raum, insbesondere mit China und Indien, ausgleichen.
Deutsch-russische Handelsbeziehungen
Russland spielt sowohl als Absatz- als auch Beschaffungsmarkt für Deutschland nur noch eine untergeordnete Rolle. Deutsche Unternehmen müssen sich aufgrund der Sanktionen sowie des Russland-Ukraine-Kriegs auf eine ganze Reihe von Risiken einstellen, die Rechtsunsicherheiten, eine instabile politische Lage, Währungs- und Zahlungsrisiken sowie Reputationsschäden umfassen.
Nennenswerte deutsche Exporte existieren in Branchen, die von den Sanktionen ausgenommen wurden, wie pharmazeutische Erzeugnisse und Medizinprodukte. Darüber hinaus werden nicht sanktionierte Maschinen sowie chemische Waren ausgeführt. Die noch bestehenden deutschen Importe umfassen vor allem bestimmte Metalle, Erdölerzeugnisse sowie Düngemittel. Deutsche Unternehmen müssen bei Exporten nach Russland sowie in Länder, die enge wirtschaftliche Beziehungen mit Russland pflegen, Exportkontrollmechanismen implementieren, um die bestehenden Sanktionen einzuhalten sowie Sanktionsumgehungsversuche Dritter zu vermeiden.
Es bestehen Ausfuhrbeschränkungen seitens der Europäischen Union. Einzelheiten erhalten Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (www.bafa.de) unter Ausfuhrkontrolle/Embargos oder bei der für Sie zuständigen Kammer.
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